Die Ausstellung in Hall empfand ich als sehr berührend, informativ und originell gemacht. Sie würde auch gut zum geplanten Weltkulturerbe der Stadt (Geschichte und Gegenwart) passen und sollte eine Dauereinrichtung dort werden.
Michael Gehler, Leiter des Instituts für Geschichte an der Universität Hildesheim und Direktor des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ich möchte Dir/Euch auf diesem Weg noch einmal zur gelungenen Ausstellung zur Migration in Hall gratulieren. Ich finde, dass die Exponate inhaltlich tief gehend waren, gleichzeitig aber durch die Form der Präsentation sehr anregend und Interesse weckend. Besonders gefallen hat mir die Einbeziehung von jungen Menschen, die sich mit der Geschichte ihrer Stadt auseinandergesetzt haben. Die Präsentation bei der Ausstellungseröffnung hat gezeigt, dass zumindest einige davon durch das Projekt auch Selbstbewusstsein und -sicherheit gewonnen haben. Außerdem finde ich die Situierung der Ausstellung im öffentlichen Raum gerade für so ein Thema sehr passend.
Ich hoffe, dass die Ergebnisse in irgendeiner Form Dauer haben.
Johann Gstir, Leiter der Abteilung JUFF-Integration des Amtes der Tiroler Landesregierung
An einem stimmungsvollen Ort wurde eine stimmungsvolle Ausstellung gezeigt. Schon in geschlossenem Zustand hatten die Fenster‐ und Türkästen an den wuchtigen Mauern der Salvatorgasse das gewisse Etwas. Machte man sie auf, öffnete sich die Haller Geschichte in Richtung Türkei, Balkan, nach Polen, Deutschland oder England und sie wurde dabei im besten Sinn des Wortes lebendig. Weil man in diesen Fenstern und Türen konkreten Menschen begegnete, war die Ausstellung nicht nur informativ und anschaulich, sondern auch berührend. Mein „Lieblingsfenster“ waren die beiden Lkw‐Fahrer, die in ihrer Firma die Gründung eines Betriebsrates durchgesetzt haben. Tolle Kerle!
Ingrid Böhler, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
Ich bin überzeugt, daß Ihr Projekt einen großen und nachhaltigen Einfluß auf das Zusammenleben in der Stadt hat. Was sich einmal als „Gastarbeiter“ und „Einheimische“ fremd gegenübergestanden war und allmählich zu einer bunten „Weltgesellschaft im Kleinen“ geworden ist, kann mit und seit diesem Projekt nun gemeinsam auf die schwierige Geschichte dieses Miteinanders in den 60er und 70er Jahren zurückschauen und gemeinsam verstehen, wie sehr alle Beteiligten damals in ihrer Zeit gefangen waren. Und wie groß doch der gesellschaftliche Fortschritt ist, der Alteingesessene und Zugewanderte mit ihren Familien und Nachkommen heute gleichermaßen als Bürger dieses vielfältigen Gemeinwesens miteinander leben und ein wenig stolz sein läßt auf den gelungenen Weg dorthin.
Heinz Blaumeiser, freiberuflicher Sozialwissenschaftler, Gnadenwald und Wien
Spannend und innovativ! Die Ausstellung in Hall war in vielfältiger Weise beeindruckend und berührend. Sie machte klar, wie Geschichte generationen- und kulturübergreifend erlebbar gemacht werden kann! Das simple und gerade deswegen wirksame Design der Ausstellung gepaart mit den inhaltlich vielfältigen Blicken erzählt eine spannende Geschichte Halls, die so nirgends zu lesen ist. Es ist einfach zu schade, dass diese Ausstellung keine Dauereinrichtung in der Stadt ist. Jung und alt, egal welcher Kultur könnten von den vielen Denkanstößen profitieren!
Eva Pfanzelter, Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
Das Zentrum für MigrantInnen in Tirol möchte sich für die sehr gelungene und gut aufbereitete Ausstellung in der Salvatorgasse bedanken. Die Ausstellung hat es gewagt, sich in sehr ansprechender und ausgewogener Weise mit einem wichtigen Aspekt der Haller Geschichte auseinanderzusetzen, der nicht nur schöne und erfolgreiche Momente behandelt, sondern auch schwierige Erfahrungen thematisiert. Umso wertvoller ist es, wie diese Ausstellung im Rückblick die Motive, Beweggründe und Handlungsweisen unterschiedlicher AkteurInnen in Hall darstellt, ohne diese zu beurteilen.
Gerd Hetfleisch, Zentrum für MigrantInnen Tirol
Ich fand die Ausstellung spannend, sowohl vom Inhalt her als auch vom sehr gelungenen Aufbau. Die Türen und Fenster haben mir sehr gut gefallen und zusätzlich Neugierde erzeugt. Die Inhalte waren professionell aufbereitet, die kurzen Zeitzeugeninterviews erleichterten das Verständnis und schufen die Möglichkeit, auch einfahc nur mal irgendwo reinzuhören. Die Lebensgeschichten, die berichtet wurden, haben für mich ein recht gutes Bild von Migration nach/in Hall entworfen. Die zweisprachige Ausstellung hat Form und Inhalt sehr schön vereint – man hätte sich am ehesten noch serbokroatische Aufschriften für die jugoslawischen Migranten der 60er und 70er Jahre gewünscht. Die Ausstellung hat ein Thema sichtbarer gemacht, das Teil der Haller/Tiroler Geschichte ist, dem sein Platz aber bisher verwehrt geblieben ist. Es ist zu wünschen, dass die Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung zur Migration in Tirol durch die Ausstellung in Hall einen weiteren, notwendigen Schub erhält.
Kurt Gritsch, AHS-Lehrer für Geschichte an der Academia Engiadina in Samedan (CH)